Ausschreibung: Devotional Humans 2019 – Interreligöser Dialog kehrt zurück!

[mg] Das Gesamteuropäische Studienwerk freut sich außerordentlich, ankündigen zu können, dass wir erneut Mittel des Erasmus Plus Programms für eine internationale Jugendbegegnung akquirieren konnten. Wir können deshalb 2019 das Projekt „Devotional Humans“ zum interreligiösen Dialog fortführen, das wir 2018 begonnen haben. In diesem Jahr wird der Austausch in Vlotho und in Targu Neamt, Rumänien stattfinden. Teilnehmen sollen Jugendliche aus Deutschland, Rumänien, Bosnien & Herzegowina und Polen. Wir laden Interessierte herzlich dazu ein, sich um die Teilnahme zu bewerben!

Teilnehmende Devotional Humans 2018 beim besuch des orthodoxen Klosters in Bodenwerder

Religionskultur umfasst einen großen Reichtum an Riten und Traditionen, an historischen Entwicklungen und an aktuellen politischen Debatten. Allein die Beschäftigung etwa mit Essgewohn­­heiten (koscheres oder halales Essen, gerade im Zusammenspiel mit neueren säkularen Ernährungsweisen wie Veganismus) kann am Beispiel sehr alltäglicher kultureller Gewohnheiten auch tiefgreifende Wertediskussionen entfachen. Die Entwicklung verschiedener Religionsgemein­schaften und das daraus folgende Zusammenleben derselben bilden einen weiteren ergiebigen Ansatzpunkt für das Kennenlernen einer Kultur. Ihre politische Dimension erfährt die Auseinander­setzung mit Religion europaweit insbesondere in Debatten um die Zuwanderung aus dem arabischen Raum und die damit verbundenen Ressentiments gegenüber dem Islam. Deshalb ist die Begegnung von Angehörigen verschiedener Religionen von großem Wert für Jugendliche anderer Glaubens­richtungen, um Stereotypen und Vorurteilen vorzubeugen. Wir haben dies im vergangenen Februar und April mit unserem Jugendaustausch in Deutschland und Bosnien und Herzegowina bestätigt gesehen.

Aus diesem Grunde planen das GESW und die rumänische Partnerorganisation Puzzle OptimEast, die auch bereits am letzten Projekt beteiligt war, nun eine internationale Jugendbegegnung mit Aktivitäten in Deutschland und in Rumänien. In beiden Ländern ist das Zusammenleben von Angehörigen verschiedener Glaubensgemeinschaften eine gesellschaftliche Realität. Relevant sind hier in Deutschland das Zusammenleben von Katholiken und Protestanten, natürlich aber auch das von Christen und Muslimen – auf letzterem liegt der Schwerpunkt der Begegnung in Deutschland. Im multireligiösen Rumänien gibt es Orthodoxe der neuen und der alten Überzeugung ebenso wie Minderheiten des Protestantismus (Siebenbürgen), Katholizismus (Ungarn, Donauschwaben), Muslime (Tataren) und Juden. Während der zweiten Begegnung erschließen wir uns eine der spirituell am meisten geprägten Regionen Europas, die rumänische Moldau. Hier gibt es die größte Dichte an Nonnen und Mönchen in der orthodoxen Welt nach dem Atlas. Wir entdecken das Klosterleben der Moldau, aber auch die Vielfalt Siebenbürgens. Neben den Besuchen an vielen religiösen Stätten werden in Diskussionsrunden, Workshops und Gesprächen zahlreiche Aspekte religiösen Lebens aufgegriffen.

Teilnehmende müssen zwischen 18 und 26 Jahre alt und zur vollständigen Teilnahme an beiden Aktivitä­ten bereit sein. Sie müssen so gut Englisch sprechen können, dass sie den Seminarinhalten folgen kön­nen. Offenheit gegenüber Situationen interreligiöser und interkultureller Konfrontation und die Bereit­­schaft, sich mit der eigenen religiösen und kulturellen Prägung auseinanderzusetzen und die Entdeckun­gen zur Diskussion zu stellen, setzen wir voraus. Teilnehmende sollen außerdem bereit sein, sich aktiv in die Begegnung einzubringen und neugierig auf das Wechselspiel von Religion, Kultur und Politik in verschiedenen Gesellschaften sein. Wir ermutigen ganz besonders Angehörige religiöser und kultureller Minderheiten zur Teilnahme.

Für Teilnehmende aus Deutschland beträgt der Eigenbeitrag 90€. Fahrtkosten innerhalb Deutschlands nach Vlotho werden mit bis zu 180€ bezuschusst, Reisekosten zur zweiten Begegnung werden mit 275€ bezuschusst.

Interessierte schicken *bis zum 25. Januar 2019 das untenstehende Anmeldeformular* an Mariella Gronenthal: mariella.gronenthal@gesw.de. Die Auswahl der Teilnehmenden beruht auf einer möglichst großen Vielfalt der Glaubensbezüge.

Programm (.pdf)
Program in English (.pdf)
Bewerbungsformular (.doc)