[mg] „Nur der Wahlkampf ist langweiliger als Werder“, betitelt die Zeit ihren Bundesligarückblick am heutigen Montag. Das sagt wahrscheinlich mehr über Politik aus als über Fußball. Unbestritten rückt das Datum der Bundestagswahl näher, und es wird höchste Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, wen man wählen wird. Wo es spannende Materialien zur Information und insbesondere auch zur Nutzung im Bereich der Jugendbildung gibt und was das Netz über die Wahlprogramme verschiedener Parteien sagt, haben wir im ersten #aufgeschnappt nach der Sommerpause zusammengetragen.
Die klassische Quelle sind selbstverständlich die Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung. Informationen sind zielgruppengerecht aufbereitet – je in verschiedenen Beiträgen für Lehrer*innen, für Jung- und Erstwähler*innen, für Journalist*innen. Es wird erklärt, wie die Wahl überhaupt funktioniert und wie es von der Stimmabgabe zur Parlamentsbildung kommt. Auch Informationen über die verschiedenen Parteien sind Bestandteil des Angebots. Im Zentrum stehen die Parteien, die aktuell im deutschen Bundestag vertreten sind: CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke. Die FDP und die AfD, deren Einzug in den Bundestag laut Umfragen nicht unwahrscheinlich ist, werden im Kapitel zu den Kleinparteien verhandelt. Als wichtiges Instrument der Meinungsbildung darf der Wahl-O-Mat natürlich nicht fehlen. Er erscheint dieses Jahr am 30. August [EDIT: hier!]. Verschiedene Alternativen hat Spiegel Online hier aus dem Netz zusammengetragen.
Auf der Seite Politische Bildung sind außerdem Dossiers der einzelnen Landeszentralen für politische Bildung versammelt. Man wird von dort auf die jeweiligen Internetseiten der Landeszentralen weitergeleitet, die jeweils mit eigenen spezifischen Materialsammlungen und auch Vermittlungsangeboten aufwarten. Die LZ in Baden-Württemberg hat zum Beispiel einen Kandidat-O-Maten, in dem Direktkandidaten verglichen werden – leider bislang nur für zwei Wahlkreise.
Auch die Presse bemüht sich zusehends um eine leserfreundliche Aufbereitung der Wahlprogramme. Der mdr hat einen Vergleich verschiedener Positionen von CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken, FDP und AfD nach Themen sortiert auf seine Internetseite gestellt. Die behandelten Inhalte decken von Steuerpolitik und Sicherheit bis zu Flüchtlings- und Familienpolitik eine Vielzahl von Aspekten ab, die für die Entscheidung der Wähler*innen von relevanz sein dürften. Zeit online hat außerdem den Versuch unternommen, die Umsetzbarkeit der Wahlversprechen eben dieser Parteien zu überprüfen. Bei der hoch interessanten Lektüre ist jedoch zu bedenken, dass es sich um Einschätzungen der Journalist*innen handelt und nicht um politische Notwendigkeiten.
Wer Videos gegenüber dem Lesen bevorzugt, der kann auf youtube den Kanal von Mr. Wissen2go nutzen. Der vom Journalisten Mirko Drotschmann betriebene Kanal bietet Videos zu allen Parteien, für die Aussicht auf Einzug in den Bundestag besteht. Erschienen sind bereits Videos zu den Grünen, der CDU/CSU, der SPD und der AfD. Geplant sind, so suggeriert es die Einführung im Video zu den Grünen, noch Videos zur Linken, der FDP und der Piratenpartei. Der Vlogger beschäftigt sich dabei nicht nur mit dem jeweils aktuellen Wahlprogramm, sondern stellt auch die jeweilige Parteigeschichte vor und umreißt die grundsätzlichen politischen Positionen der Partei. Auch zu Martin Schulz und Angela Merkel hat er Videos vorgelegt.
Vermehrt bietet das Netz auch Informationen in leichter Sprache zur Bundestagswahl an. Hervorzuheben ist das Heft „einfach POLITIK“ der bpb, das erklärt, wie die Bundestagswahl überhaupt funktioniert und wozu sie gut ist. Die Internetseite Bundestagswahl leicht bietet darüber hinaus auch Informationen zu den Positionen der einzelnen Parteien an. Dabei wird insbesondere auch Inklusion als politisches Thema in den Mittelpunkt gestellt.