Von Gerhard Schüsselbauer, Jan Meiser
Durch die aktuellen Anweisungen und rechtsverbindlichen Beschlüsse der Bundesregierung und des Landes NRW dürfen ab dem 4. Mai 2020 wieder kleine Veranstaltungen in Bildungsinstituten stattfinden. Für uns ist daher das Fachseminar mit Polizeibeamten aus dem ganzen Bundesgebiet eine sehr wichtige Erfahrung, um Aufwände abzuschätzen und neue Regelungen konkret in die Praxis umzusetzen. Neben der Zulässigkeit der Veranstaltung an sich (mit weniger Teilnehmenden), geht es insbesondere um die Regelung der Übernachtung sowie der Verpflegung unter Einhaltung der strengen Hygienestandards sowie der Abstandsregeln. Hierzu wurden die Aufgaben an die entsprechenden Stellen im Haus verteilt, damit ein ordnungsgemäßer Ablauf gewährleistet werden kann. Auch wenn der zeitliche, organisatorische sowie auch finanzielle Mehraufwand erheblich ist, stellt die Durchführung der Seminarveranstaltung einen wichtigen Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit der außerschulischen Bildungsarbeit in Zeiten der Covid-19-Pandemie dar. Die Rückmeldungen der Seminarteilnehmenden zeigen ein durchweg sehr positives Bild, auch wenn das Hygienekonzept viel Disziplin und Verständnis einfordert.
Als Gast konnte das GESW den Vlothoer Landtagsabgeordneten Christian Dahm begrüßen. Herr Dahm gab einen spannenden Einblick in seine derzeitige politische Tätigkeit. So berichtete er etwa von den massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen die Dienstleistungsbetriebe des Kreises Herford zu kämpfen haben. Christian Dahm äußerte sich zudem zu aktuellen Entwicklungen innerhalb der rechts-und linksextremistischen Szene von NRW. Es sei, so Dahm, zu beobachten, dass rechtsextreme Bewegungen verstärkt versuchen würden, Einfluss auf Demonstrationen zu nehmen, die sich gegen die Corona-Schutzmaßnahmen der Bundesregierung richten. Innerhalb des Hambacher Forsts etabliere sich immer mehr ein harter Kern militanter Linksextremist*innen, der das Gewaltmonopol des Staats nicht akzeptiere.
Mit den Seminargästen führte das Dozententeam auch dieses Mal das Planspiel „Europäischer Konvent“ durch, das sich der zukünftigen politischen Gestaltung der Europäischen Union widmet.
Aus Sicht unserer Küchenleiterin Petra Klug und ihrer Mitarbeiterinnen stellte die Arbeit mit Atemschutzmasken im Rahmen des Fachseminars eine zusätzliche Belastung dar, da hierdurch die Kommunikation und die Durchführung praktischer Arbeitsschritte erschwert wurden. Des Weiteren war die Erfüllung der gastronomischen Serviceleistungen sehr personal- und zeitintensiv. Seminarteilnehmer*innen mussten nämlich auf Grund des hauseigenen Hygienekonzeptes einzeln bedient werden. Zudem oblag dem Küchenpersonal die Überwachung der Hygieneregelungen, z. Bsp. die Beachtung von Sicherheitsabständen bei der Essensausgabe. Im Falle der Anwesenheit von Seminargruppen mit jugendlichen Teilnehmenden könnte es nach Meinung des Küchenpersonals erforderlich sein, noch stärker auf die Einhaltung der Hygieneregelungen hinzuweisen.
Es stellt sich auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit, da das Team der Küche normalerweise mit Ressourcen für größere Gruppen plant.
In ökologischer Hinsicht ließ sich die Entstehung eines erhöhten Müllaufkommens beobachten. Auf Grund der Richtlinien des internen Hygienekonzeptes musste nämlich verstärkt auf Einwegprodukte zurückgegriffen werden.