Noch Plätze frei – jetzt anmelden!
Nach der Aufhebung der Reisebeschränkungen in der EU dürfen wir nun den zweiten Teil unserer Jugendbegegnung vom 27. August bis 3. September 2020 in Deutschland durchführen. Unlocking Memories ist das erste Projekt, das in Zusammenarbeit mit unseren neuen Kooperationspartnern Euphoria aus Griechenland und Esplora aus Italien entwickelt wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Nationalismus, Faschismus und Erinnerungsdiskurse im 21. Jahrhundert. Die erste Aktivität fand bereits im Oktober in Griechenland statt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die zweite Aktivität zunächst verschoben werden. Wir freuen uns sehr, dass wir den Austausch jetzt fortsetzen können. Durch die Verschiebung sind einige Plätze frei geworden. Weitere Anmeldungen sind daher herzlich willkommen. Der zweite Teil ist so konzipiert, dass ein Einstieg ohne Wissen aus Teil 1 problemlos möglich sein wird.
Der Blick auf die Vergangenheit ist geprägt durch unser soziokulturelles Umfeld. In Deutschland, Griechenland und Italien wurden die Erinnerungsdiskurse zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs, zum Nationalsozialismus und Faschismus stets unterschiedlich geführt. Derzeit versuchen rechtspopulistische bis neonazistische Gruppierungen und Parteien in Europa den öffentlichen Erinnerungsdiskurs immer stärker zu beeinflussen, mit dem Ziel ein heroisches Selbstbild der eigenen Nation zu inszenieren und die offene, liberale Demokratie anzugreifen. Während diese Kräfte versuchen, mit völkischen Parolen die Öffentlichkeit zu beeinflussen, leidet der Diskurs zwischen Menschen aus Deutschland, Griechenland und Italien häufig unter der Verdrängung der dunklen Kapitel der gemeinsamen Geschichte.
Im Rahmen dieser Begegnung erlangen die Teilnehmer*innen Kenntnisse über die Gedenk- und Erinnerungskulturen in Deutschland, Griechenland und Italien und beschäftigen sich mit Themen und Ländern, die ihnen bislang in dieser Tiefe unbekannt oder wenig vertraut waren. Sie werfen einen Blick in die Geschichte und setzen sich mit dem Zweiten Weltkrieg in Griechenland, Italien und Deutschland sowie den Folgen auseinander. Sie verstehen, wie die Vergangenheit und der Umgang mit ihr immer noch gesellschaftliche bzw. politische Diskussionen bestimmt (siehe Reparationszahlungen) und Argwohn erregen kann. Zudem begreifen sie die Wirkmächtigkeit von Ideologien (insb. Nationalismus, Faschismus und Nationalsozialismus) und werden sensibilisiert für die Strukturen, Inhalte und Strategien auch der „neuen Rechten“ in Europa.
Der Austausch wird für 18 Jugendliche und junge Erwachsene (sechs aus jedem Land) ausgeschrieben. Teilnehmer*innen müssen zwischen 18 und 26 Jahre alt und zur vollständigen Teilnahme an diesem zweiten Teil bereit sein. Sie müssen so gut Englisch sprechen können, dass sie in der Lage sind den Seminarinhalten zu folgen (normale Schulkenntnisse reichen aus). Offenheit gegenüber Situationen interkultureller Konfrontation und die Bereitschaft, sich mit der eigenen kulturellen Prägung auseinander zu setzen und die Entdeckungen zur Diskussion zu stellen, setzen wir voraus.
Die Teilnehmer*innen sind neugierig auf das Wechselspiel zwischen Erinnerungskultur und Politik und wollen sich selbst in der Geschichte verorten. Zu diesem Zweck arbeiten sie in kreativen Workshops zusammen und führen offene Gesprächsrunden. Sie recherchieren in ihrer Familiengeschichte und sprechen mit Zeitzeug*innen über die Vergangenheit. Sie unternehmen Exkursionen zu Gedenk- und Erinnerungsorten nach Detmold, Porta Westfalica, Paderborn und zur Wewelsburg.
Der Teilnehmerbeitrag beträgt für die Veranstaltung in Deutschland dank Förderung durch die Europäische Union (Erasmus+ Programm) und durch das Bundesjugendministerium (KJP) 30€. Darin bereits enthalten sind die Kosten für Unterbringung und Verpflegung sowie Programm. Reisekosten werden teilweise erstattet und sind abhängig von der Entfernung zum Seminarort. Tickets innerhalb Deutschlands nach Vlotho können mit insgesamt bis zu 180€ bezuschusst werden.
Interessierte schicken bitte so bald wie möglich das untenstehende Anmeldeformular an Navina Engelage, navina.engelage@gesw.de.