Von Dr. Gerhard Schüsselbauer
Das gesellschaftliche Leben und der politische Diskurs werden momentan von einem alles überragenden Thema beherrscht. Doch neben der Bewältigung der Covid-19-Pandemie gibt es noch eine Fülle von gewaltigen Herausforderungen, die die Grundfeste der Demokratie in Deutschland und in Europa erschüttern. Eine sehr grundsätzliche Frage berührt das Selbstverständnis des Menschen im gesellschaftlichen Miteinander, vor allem hinsichtlich der Frage der Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung. Lippenbekenntnisse zu Toleranz und der freiheitlichen Gesellschaftsordnung sind zwar keine Seltenheit, in Wirklichkeit dominiert aber eine stark verkrustete Asymmetrie in der sozialen und sozioökonomischen Hierarchie, wenn es um Herkunft, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit geht.