Ausschreibung: Devotional Humans 2019 – Interreligöser Dialog kehrt zurück!

[mg] Das Gesamteuropäische Studienwerk freut sich außerordentlich, ankündigen zu können, dass wir erneut Mittel des Erasmus Plus Programms für eine internationale Jugendbegegnung akquirieren konnten. Wir können deshalb 2019 das Projekt „Devotional Humans“ zum interreligiösen Dialog fortführen, das wir 2018 begonnen haben. In diesem Jahr wird der Austausch in Vlotho und in Targu Neamt, Rumänien stattfinden. Teilnehmen sollen Jugendliche aus Deutschland, Rumänien, Bosnien & Herzegowina und Polen. Wir laden Interessierte herzlich dazu ein, sich um die Teilnahme zu bewerben!

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Medjugorje – Erkundung der modernen Wallfahrt

[mg] Im Rahmen des deutsch-bosnisch-rumänischen Jugendaustauschs „Devotional Humans“ besuchte die trinationale Jugendgruppe in der vergangenen Woche Bosnien und Herzegovina, um sich in dem Balkanstaat mit verschiedenen religiösen Bräuchen, Traditionen und Gepflogenheiten sowie deren gesellschaftlichen udn politischen Implikationen vertraut zu machen. Auf der Fahrt besuchte die Gruppe auch den katholischen Wallfahrtsort Medjugorje, der trotz ausbleibender Anerkennung durch den Vatikan Europas drittgrößte katholische Pilgerstätte ist. In Kleingruppen verfassten die Jugendlichen Texte über den Ort, aus denen wir hier Ausschnitte veröffentlichen.

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Von Bestattungen und Hochzeiten – Devotional Humans

von Lara Otten

Eine Woche in Vlotho mit jungen Erwachsenen aus Bosnien, Rumänien und Deutschland war der Plan. Dabei entstanden über spannenden Debatten und neuen Erfahrungen auch interkulturelle Freundschaften.

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„Devotional Humans“ – Deutsch-bosnisch-rumänische Jugendbegegnung

[mg] Die religiöse Vielfalt Europas ein ebenso großer Schatz wie seine kulturelle Diversität. Sie zu erkennen, zu verstehen und sie zu fördern trägt dazu bei, ein tolerantes Miteinander im Sinne der Menschenrechte in Europa zu stärken und die europäische Integration auf lokaler, regionaler und globaler Ebene weiter voranzutreiben. Derzeit entstehen im GESW Projekte im Bereich der interreligiösen Bildung, die in unserem Hause natürlich als Teil der politischen und vornehmlich der interkulturellen Bildung begriffen wird. Wir freuen uns, dass unser entsprechender Antrag bei Erasmus Plus für eine deutsch-bosnisch-rumänische Jugendbegegnung angenommen worden ist und wir hierfür Förderung erhalten werden.

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Wieviel Religion steckt in der Kultur?

von Mariella Gronenthal

Vom 16. bis zum 18. November 2017 fand im GESW durch die Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung ein Multiplikator*innenseminar unter dem Titel „Erbe der Reformation – Religionskontakte in Deutschland“ statt, das wir bereits hier angekündigt hatten. Obwohl der Teilnehmendenkreis überschaubar blieb, handelte es sich um eine spannende und für die Anwesenden informative und produktive Veranstaltung.

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Religion im interkulturellen Lernen

von Mariella Gronenthal

Diese Woche sind Deutschlehrkräfte aus aller Welt im GESW zu Gast. Eine Teilnehmerin aus Tunesien erzählte mir am Montag, dass Sie am Sonntag in Vlotho im Gottesdienst gewesen sei. In Tunesien dürfe sie die Kirche nicht betreten. Hier habe sie Gottesdienst mitgefeiert, mitgesungen und mitgebetet. Es sei eine tolle Erfahrung gewesen. Interkulturelles Lernen ist eben auch interreligiöses Lernen.

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Lothar-Kreyssig-Friedenspreis für Dr. Theo Mechtenberg

[mg] Der Ehrenvorsitzende des GESW, Dr. Theo Mechtenberg, wird in diesem Jahr mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis ausgezeichnet. Dieser Preis wird vom Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg verliehen und ehrt „Personen, Gruppen oder Organisationen […], die sich um Friedens- und Versöhnungsarbeit verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn“, wie es auf den Seiten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland nachzulesen ist. Der untenstehenden Pressemitteilung der EKMD ist auch die Begründung für die Verleihung an Dr. Mechtenberg zu entnehmen, der sich lange Jahre als Dozent in der Bildungsarbeit des GESW und als Vorsitzender unseres Trägervereins verdient gemacht hat. Der amtierende Vorstand und die Belegschaft gratulieren Herrn Dr. Mechtenberg von ganzem Herzen zu dieser überaus verdienten Auszeichnung.

Der 10. Lothar-Kreyssig-Friedenspreis geht in diesem Jahr an den Theologen, Publizisten und Übersetzer Dr. Theo Mechtenberg (geb. 1928) aus Bad Oeynhausen. Versöhnung und der Kampf gegen Antisemitismus sind die zentralen Botschaften des Wirkens von Lothar Kreyssig (1898-1986), dem Gründer der Aktion Sühnezeichen und Namensgeber des Preises.

„Seit über 40 Jahren stellt Theo Mechtenberg seine publizistische Tätigkeit in den Dienst der deutsch-polnischen Versöhnung und Verständigung. Durch seinen persönlichen Lebensweg und mit seinen profunden Kenntnissen zählt Mechtenberg in Deutschland zu den bedeutenden Vermittlern und Interpreten polnischer Geschichte und Kultur sowie aktueller Ereignisse und Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche Polens. Das Kuratorium möchte mit der Preisverleihung an Theo Mechtenberg die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen erneut ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums trifft das Kuratorium damit eine Entscheidung ganz im ökumenischen und europäischen Sinn“, so Stephan Hoenen, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises, zur Entscheidung der Preisvergabe.
„Die Verständigung zwischen Deutschland und Polen ist kein einmaliger oder gar abgeschlossener Prozess, sondern eine immer neu zu leistende Aufgabe. Dem Versöhnungs-Impuls von Lothar Kreyssig von 1958 werden wir fast 60 Jahre später am besten dadurch gerecht, dass wir ihn in den aktuellen Herausforderungen polnisch-europäischer Beziehungen neu zu bewähren suchen. Angesichts des Konfliktes zwischen national-konservativen Ideologien, die die gegenwärtige Regierung Polens unter Führung der Partei „Recht und Gerechtigkeit“ zum Maßstab ihres Handelns macht, und den Vertretern einer offenen polnischen Gesellschaft, die auf europäische Integration und Solidarität setzt, stellt uns die deutsch-polnische Nachbarschaft vor neue Aufgaben.“

Die öffentliche Verleihung ist am 11. November 2017 (11 Uhr) in der Magdeburger Johanniskirche. Die Laudatio hält die in Krakau geborene, katholische Theologin Dr. Urszula Pękala, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz.

Hintergrund:
Der mit 3.000 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999) oder die Amadeu Antonio Stiftung (2015).

Die Pressemitteilung ist hier auf den Seiten der EKMD zu finden.

Zuggespräch mit Hadi

von Navina Engelage

Oft empfinde ich lange Fahrten in Regionalzügen, die für mich zu fast jedem Wochenende gehören, als vergeudete Lebenszeit: In vielen Fällen nervt eine unangenehme Geräuschkulisse, die mir ein Abschalten mit Musik und entspanntem Lesen unmöglich macht. Auch diese Fahrt verspricht zunächst nervenaufreibend zu werden. Als ich einsteige, ist der Zug bereits rappelvoll, so dass ich mich an Gepäck, zwei Bierkästen und feiernden BVB-Fans vorbeiquetschen muss, um einen der letzten Plätze im Wagen zu erreichen. Ich setze mich und krame in meiner Tasche nach dem Kopfhörer, als das Handy des jungen Mannes neben mir klingelt.

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Ein Osterspaziergang

von Mariella Scheer

Jedes Jahr um diese Zeit denke ich an den Osterspaziergang aus Goethes „Faust“, den ich in einem Anflug von karfreitäglicher Langeweile als Grundschülerin einmal auswendig lernte, um meinem Vater eine Osterfreude zu bereiten, und dann am Sonntag vor dem Eiersuchen stolz herunterbetete. Ziemlich lange assoziierte ich Goethe danach ausschließlich mit von Eise befreiten Strömen und Bächen, grünendem Hoffnungsglück, buntem Gewimmel und des Dorfs Getümmel. Aber Ostern ist doch wohl mehr als nur Frühling, und der „Faust“ ist auch mehr als nur ein Stückchen schöne Literatur.

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